Touren­berichte

September 2011 - Solo Alpentour Ronda Grande Dolomiti & Alta Via Carnica

Mit dem Zug nach Klausen/Südtirol, radle dann im Regen durchs Grödnertal auf die Seiseralm (2000 m) = größtes Hochplateau Europas – der Himmel reißt auf und in der Abendsonne erstrahlen Langkofel – Sella – Puez – und Geislerspitzen von Nebelschwaden gerahmt.


1. Tag:


Auffahrt zum Duronpass 2200 m – Friedrich August Weg (der Sachsen-König war gern hier wandern) zur Plattkofelhütte und zurück (ein Spitzen-Singletrail), runter ins Durontal (viele Murmeltiere), Fassatal und wieder hinauf zum Passo San Nicolo 2426 m (vor der mächtigen Marmolada Südwand – mit 3342 m höchster Dolomiten-Gipfel + ganz großes Kino hier oben) – Hammertrailabfahrt zum Rifugio Contrin.

58 km / 2400 hm

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2. Tag:


Runter durchs Val Contrin – Canazei – Pso. Pordoi – Bindelweg (ca. 6 km schlängelt sich der Pfad ausgesetzt am Steilhang visavis dem Marmolada - Gletscher – ein Traum), weiter nach Porta Vescova 2450 m – Pso. Incisa - Rifugio Pralongio (Super Panorama Rundblick von Sella – Geisler – Puez – Kreuzkofel – Mt. Cristallo bis Marmolada); bei der folgenden Abfahrt treffe ich Michael und Jörg N. aus Zittau; hinauf zum Rifugio Pso. Valparola.

60 km / 3000 hm

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3. Tag:


Auf geht’s zum Falzarego Pass – Pso. De Bos 2330 m (Alpini haben im 1. Weltkrieg auch hier ausgedehnte Stellungen in den Tofanastock getrieben), runter ins Val Travenso (Fanesschlund – 10 km Hammertrailabfahrt zwischen 1000 m hohen Felswänden – erst steil + felsig, dann mehrfach den Bach querend, zuletzt auf ausgesetztem Pfad hoch über die reißende Flussklamm und völlig Menschen verlassen) – Val Grande Forc. - Con Furca 2130 m Pso Tre Croci (hier treffe ich einen 72 jährigen Rennradler aus Arizona auf Europatour) - Misurina See.

51 km / 1800 hm

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4. Tag:


Hoch zu Rif. Auronzo – Peitlerscharte (hier wird gerade eine Seilschaft beim Klettern an der Kleinen Zinne gefilmt) – 3-Zinnen-Hütte (mit Postkartenblick auf die 3-Zinnen-Nordwände) – Trailabfahrt ins Rinztal (wie fast alle Top-Singletrails hier natürlich für Biker verboten) – hinauf nach Val Gotte – Forcella le Rosa – Rif. Ra Stua – hinauf zur Sennes Hütte.

45 km / 2300 hm

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5. Tag:


Pederui Hütte – Fanes Alp – Limojoch – Grosfanes Alp – steiler Hammertrail hinab nach St. Kasian (Brotzeit auf der Hollywood-Schaukel) – über Joeljoch hinunter nach Campil – langer Anstieg mit Kreuzkofelblick zur Schlüterhütte (Samstag Abend – alles voll) – runter zur Gampenalm und Übernachtung bei einer Familie Messner.

60 km / 2700 hm

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6. Tag:


Sonntag früh zeitig gestartet um den E.-Munkel-Weg entlang der Geißlerspitzen ungestört genießen zu können (felsig-kerniger Supertrail) - zur Brogleshütte – Glatschalp (auf dem Rückweg sind bereits Heerscharen von Wanderern unterwegs) – hinauf zur Schlüterhütte – Cimpal – St. Vigil.
67 km / 2200 hm

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7. Tag:


Hoch zum Forkelpass – Olang – Toblach – Innichen – Nemec Hütte – Malga Rinfredo, wo ich übernachte (urig-herzliche Almwirtschaft – eigener Käse + selbstgebackenes Brot – Blick auf die bizarren Sextener Dolomiten und mein Bike steht beim schwarzen Hengst im Stall).

67 km / 2000 hm

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8. Tag:


Hinauf nach Colquartera 2379 m (ich tauche plötzlich in den Nebel ein – der Trail wirkt gespenstisch und endet im Nichts) – Kniebergsattel – runter und gleich wieder hoch zum Pso. Polambino 2039 m – Via Malge (Almenweg – auf 2000 m geht’s über schöne Almen mit Panoramablick auf die Dolomitenzacken) - km-langer Singletrail ausgesetzt am Steilhang – ein Unwetter zieht auf, also schnell hinab nach Val Visdente, wo ich im Dorfgasthof LaPlenta übernachte – auch hier gibt es gutes Essen.

53 km / 2200 hm

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9. Tag:


Teils quer durch die Wildnis – später schöner Trail – hinauf zu Rif. Sergenti del Piave – Forni Avonti (Notreparatur auf dem Dorfplatz – habe bei der Abfahrt einen Steinbrocken in die Felge gehämmert) – hoch zu Rif. Marinelli – Plöckenpass (Grenze Italien/Österreich) – Mauthen, Übernachtung auf dem Bauernhof (morgens u. abends versorgt der Bauer die Kühe und tagsüber seinen Job auf der Bank).

56 km / 2100 hm

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10. Tag:


Zur Oberen Bischofsalm (das Unwetter vorgestern hat hier gehaust: Murenabgänge und Wege weggespült) – Zollenseehütte – österreichischer Almenweg - letzter Abstecher runter nach Italien (in einer engen Kehre lande ich den Carabineri fast auf der Motorhaube) – Rif. Pso di Lanza – Trail zum Rattendorfer Sattel – über schöne Almen – Nassfeldpass – Übernachtung im Gasthof Plattner (mit Volksmusik und Akkordeon werde ich in den Schlaf geschunkelt).

60 km / 2900 hm

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11. Tag:


Garnitzer Alm – Trail an der Felswand entlang (teils Seile + Klettern)? Eggenalm (hier ist heute Almabtrieb) weiter auf und ab über Almen und Trails; der Himmel wird bedrohlich und grollend – ich habe das angekündigte Unwetter im Rücken, also „gib ihm” - hinauf zur Göriacher Alm (letzter Höhepunkt und Abschluss des Karnischen Alpenkammes mit Blick nach Slowenien (die Julischen Alpen sind sehr verlockend) – runter nach Arnoldstein (ich stehe in der Tür zum Gasthaus, da geht das Unwetter los – die nachfolgende Kaltfront sorgt für ein Schneechaos – 11 Tage gutes Wetter und eine wunderbare Tour – Ich bin so dankbar!

67 km / 2100 hm

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